Barrierefreiheit auch beim Brandschutz im SmartHome
Neben der rollstuhlgerechten Erschließung spielt auch die Sicherheitstechnik eine wichtige Rolle. Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmeldern verhelfen Lösungen auf Funkbasis zu einer barrierefreien Nutzung. Hersteller bieten daher funkvernetzte Rauchmelder, die das Testen per Knopfdruck und Stummschalten per Fernbedienung ermöglichen. Ein zusätzliches Alarmierungsmodul warnt Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen mittels Blitzleuchte und Rüttelkissen.
An der Decke angebrachte Standard-Rauchmelder sind schon für Personen ohne Mobilitätseinschränkungen nur mit Hilfsmitteln wie Leiter oder Besenstil zu erreichen. Sind Bewohner in ihrer Mobilität eingeschränkt oder sitzen gar im Rollstuhl, lässt sich der jährlich vorgeschriebene Funktionstest kaum durchführen. Auch das Stummschalten des Melders bei einem Fehlalarm wird dann zu einer unüberwindbaren Herausforderung. Eine barrierefreie Lösung stellen funkvernetzte Rauchmelder dar. Sie lassen sich mithilfe einer Funkfernbedienung per Knopfdruck testen und stummschalten. Die Bedienung eines Melders ist dadurch auch für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen problemlos möglich.
Noch viel wichtiger: Der auslösende Melder gibt den Alarm an alle anderen Melder in der Wohnung weiter. So werden die Bewohner frühestmöglich gewarnt und nicht erst dann, wenn Rauch einen Melder in ihrer Nähe erreicht. In einem Brandfall kann dieser Zeitvorteil entscheidend sein, insbesondere für Personen, die sich nur langsam oder mit Hilfsmitteln bewegen können. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Koppelmodul zur Alarmweiterleitung, das im Notfall Personen benachrichtigt, die bei der Rettung unterstützen können.
Zwei-Sinne-Prinzip: Brandschutz Lösung für hörgeschädigte Personen
Barrierefreier Brandschutz beschränkt sich jedoch nicht nur auf Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Personen mit Hörbehinderung benötigen ein System, das ihren Bedürfnissen angepasst ist. Hersteller wie Ei Electronics bieten dafür ein sogenanntes Hörgeschädigtenmodul an, welches mit den Rauchmeldern über Funk vernetzt ist. Im Ernstfall übersetzt es den akustischen Alarm in optische und haptische Signale. Wird ein Melder in der Wohnung ausgelöst, machen starke Lichtblitze und ein Rüttelkissen zwischen Matratze und Kopfkissen auf die Gefahr aufmerksam.
Funkvernetzte Rauchmelder bieten somit für die unterschiedlichsten Anforderungen eine Lösung. Man muss sie nur installieren und darf sich nicht mit dem Standard zufriedengeben.
Gut zu Wissen: Die gesetzlichen Krankenkassen sind dazu verpflichtet, die Kosten für spezielle Rauchmelder für Hörgeschädigte zu übernehmen. Erleichtert wird die Übernahme durch die Listung der Produkte im Hilfsmittelverzeichnis des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV).